In meinem vorigen Artikel, der über das Gottvertrauen, ist dir vielleicht bereits etwas aufgefallen. Gott und Wissenschaft sind vereinbar. Du kannst an beides glauben, ohne auf unlösbare Konflikte zu stoßen. Sie ergänzen sogar einander.
Das ist für dich vielleicht bereits selbstverständlich. Oder es ist eine Überraschung. Wenn wir Autoritäten zuhören, die Gott oder Wissenschaft zu vertreten behaupten, widersprechen sich diese häufig. Aber davon spreche ich hier nicht. Ich spreche von dir und deinem echten Glauben an Gott und Wissenschaft.
Wenn du Autoritäten vertraust, gibst du die Möglichkeit auf, aus eigener Kraft Erkenntnis, Klarheit und Stabilität in dein Leben zu bringen. Du entscheidest dich damit, dein Leben in Abhängigkeit von Autoritäten zu führen und bleibst darauf angewiesen, Sicherheit und Zuversicht von Außen geliefert zu bekommen, anstatt sie dir selbst zu geben.
Du als Mensch hast ein Interesse an Erkenntnis, Neugier ist eine angeborene Eigenschaft. Wenn du älter wirst, wirst du eines Tages auch nach einem Sinn suchen. Wenn du deine Aufmerksamkeit dabei auf die materielle Welt begrenzt, wird ein Sinn schwer zu finden sein. Du bist womöglich mit der wissenschaftlichen Methode zur Erforschung der materiellen Welt vertraut. Aber deine Wahrnehmung ist nicht auf die materielle Welt beschränkt, und die Wissenschaft auch nicht. Das erscheint dir vielleicht als gewagte Aussage. Vielleicht hast du noch nie bewusst etwas außerhalb der materiellen Welt wahrgenommen. Dann wirst du die Aussage wahrscheinlich direkt ablehnen. Viele Menschen tun das. Und sie versuchen, eine letzte Ursache für alles in der materiellen Welt zu finden. Das ist eine wichtige Tätigkeit. Sie wird uns letztendlich dazu bringen, nach Ursachen außerhalb der materiellen Welt zu schauen.
Das auf eine wissenschaftliche Art zu tun ist für dich vielleicht ein neuer Gedanke. Aber es ist möglich, weil unsere Wahrnehmung nicht auf die materielle Welt begrenzt ist. Weil wir zusätzlich die Fähigkeit haben, zu denken. Und diese Fähigkeiten können wir mit wissenschaftlicher Methode beobachten und nutzen.